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Object of the Month

“montan.dok 21” is a research project that delves deeper into the history of the museum collections retained by the Montanhistorisches Dokumentationszentrum (montan.dok), and its inventories are recorded and analysed. The diversity of the material mining heritage in our collections ranges from large machines to a statue of St. Barbara, from a company brochure to a watch presented as an anniversary gift. All the objects relate the history of mining in a myriad of ways.

 

The Object of the Month is the shop window for our research into collections and objects. The researchers engaged in this project examine sample artefacts covering a range of material properties, sectors of industry, and periods of mining history. At the same time, they afford a glimpse into the various collections held by the montan.dok – in the Mining Archive of Bochum, the library/photo library as well as the museum collections themselves.

Mehr als reine Zahlen – Frauen auf Zeche in historischen Überlieferungen

„Habe heute eine Anfrage zu meinem Opa, der im Bergbau beschäftigt war.“ „Und Ihre Oma?“: Regelmäßig laufen genealogische Anfragen im Montanhistorischen Dokumentationszentrum (montan.dok) beim Deutschen Bergbau-Museum Bochum von Nachkommen ehemaliger Bergleute ein. Sie suchen genauere Angaben zur Art der Beschäftigung oder den Todesumständen ihrer Vorfahren oder einfach einen Nachweis, dass der Gesuchte auf einer bestimmten Zeche tätig war. Bisher war dabei noch keine Anfrage, soweit bekannt, die sich um eine im Bergbau tätige Vorfahrin dreht. Dabei gab es solche Frauen. Und sie haben auch Spuren in der Überlieferung hinterlassen.

Technische Modelle der Kokereiindustrie als Marketinginstrument: Der Otto-Hoffmann-Regenerativofen

Dass technische Modelle in fachbezogenen Museen seit langem eine wichtige Rolle spielen, wird niemanden überraschen. Vielmehr gehörten sie während des gesamten 20. Jahrhunderts neben Dioramen und technischen Artefakten zum Kernbestand musealer Präsentation in den technischen Museen, die sich in ihrer Konzeption in der Regel auf das 1903 gegründete Deutsche Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik in München zurückführen lassen. Nicht immer war die Anfertigung der Modelle aber von vornherein musealen Zwecken geschuldet, wie sich an dem Modell eines Otto-Hoffmann-Regenerativofens aus dem Bereich der Kokereiindustrie veranschaulichen lässt.

„Die Pyramiden der Wismut“ – Uranerzbergbau aus der Perspektive eines Künstlers

Ende 2020 wurde im Online-Kunsthandel ein Gemälde von Manfred Riedl angeboten, das für das Sammlungskonzept des Montanhistorischen Dokumentationszentrums (montan.dok) besonders interessant war. Einerseits ließ sich damit die bestehende Sammlung zu künstlerischen Darstellungen von Bergbaulandschaften sinnvoll ergänzen. Andererseits war es für die Vorbereitungen der Sonderausstellung „Gras drüber … Bergbau und Umwelt im deutsch-deutschen Vergleich“ besonders attraktiv. Dies waren gute Gründe, um das Gemälde zu erwerben und anschließend in einem Bochumer Restaurierungsatelier restaurieren zu lassen.

Grubengas und „Weltäther“: Ein Zeiss-Interferometer von 1957

Das Grubengas-Interferometer der Firma Carl Zeiss von 1957 konnte in bis dahin unbekannter Genauigkeit die Zusammensetzung von Grubengasen, insbesondere von Methan und Kohlendioxyd, messen. Bei der Entwicklung des kleinen schwarzen Kastens stand überdies ein berühmtes Experiment der Wissenschaftsgeschichte Pate, bei dem es allerdings nicht um Grubengase, sondern um die Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit ging – mit letztlich nachhaltigen Konsequenzen für unser modernes Weltbild.

Aus dem Hambacher Forst ins montan.dok: Wie kommt ein Baumhaus ins Museum?

Der Hambacher Forst liegt im Rheinland, im Südosten des größten und tiefsten europäischen Braunkohlentagebaus. Vor Beginn der Kohlenförderung war der Wald 4.100 Hektar groß, nach Angaben des Tagebaubetreibers RWE Power wurden bislang 3.900 Hektar für den Kohleabbau gerodet. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat der Wald eine 12.000 Jahre lange Geschichte. Es gibt dort Vorkommen streng geschützter Arten wie der Bechsteinfledermaus, des Springfrosches und der Haselmaus. Diese Natur zu schützen, lag und liegt im Interesse politisch aktiver Personen, die sich aus Protest und für den Erhalt u. a. mit Baumhäusern in den Baumkronen des Hambacher Forsts Behausungen auf Zeit erschaffen. Eines dieser Baumhäuser ist nun im Bestand der Musealen Sammlungen des montan.dok. Von einer besonderen Übernahme und wechselseitigen Horizonterweiterungen erzählt das Objekt des Monats.

Kein gutes Blatt – Ein Bergbau-Quartett als werbendes Bildungsmedium

Quartettspiele gibt es seit über 150 Jahren und ihre Motive sind dementsprechend vielfältig. Ob Quartette von literarischen Zitaten, Personen aus Politik, Sport oder den Medien, Blumen, Pilzen, Märchenfiguren, Rennwagen, Zügen, Motorrädern oder Ähnlichem zusammenzuführen sind – immer geht es bei dieser Freizeitbeschäftigung nicht nur um ein spielendes Lernen. Das zeigt ein Bergbau-Quartett, das die Deutsche Kohlenbergbau-Leitung 1953 auf den Markt brachte.

Datteln IV – Mehr als nur ein Kraftwerk

Kaum ein deutsches Kraftwerk hat in den vergangenen Jahren so viel öffentliche Aufmerksamkeit erregt, wie das Steinkohlenkraftwerk Datteln IV am Dortmund-Ems-Kanal. 2020, nach mehrjähriger Verzögerung, in Betrieb gegangen, ersetzt es die 2014 stillgelegten Kraftwerksblöcke Datteln 1-3 sowie die Kraftwerke Shamrock in Herne und Gustav Knepper in Dortmund. Dass Datteln IV heute Strom erzeugt, grenzt jedoch angesichts seiner Entstehungsgeschichte fast an ein Wunder.

Der Bus zur Gesundheitsvorsorge: Das Modell des Röntgenzugs der Bergbau-Berufsgenossenschaft

Silikose – diese Krankheit ist nicht nur, aber vor allem unter Bergleuten bis heute allzu bekannt. Bis weit in das 20. Jahrhundert kostete sie zahlreiche Bergleute im deutschen Erz- und Steinkohlenbergbau Gesundheit und Leben und war die häufigste anerkannte Berufskrankheit. Darauf verweist das Modell des Auto-Röntgenzugs der Silikose-Forschungsstelle der Bergbau-Berufsgenossenschaft Bochum. Es verweist aber auch darauf, wie man dem Phänomen begegnet ist.

Wilhelm Knabe – eine deutsch-deutsche Umweltgeschichte

Wilhelm Knabe (1923-2021) war eine der bedeutenden Persönlichkeit der deutsch-deutschen Umweltgeschichte. Als Mitbegründer der Partei Die Grünen und späterer Bundestagsabgeordneter wirkte er vielfältig im In- und Ausland. Weniger bekannt ist hingegen seine Vergangenheit als Rekultivierungsexperte in der DDR. Symbolhaft steht hierfür sein Koffer, den er während seiner Flucht zum Schmuggeln seiner Unterlagen nutzte. Auf diese Weise war es ihm möglich, an seine Karriere im Osten anzuknüpfen und zu einem internationalen Fachmann für die Wiederurbarmachung im Nachbergbau zu werden.

Vom Schaden und Nutzen des Bergbaus als künstlerische Mahnung

Der Mensch ist seiner Umwelt einerseits ausgesetzt, andererseits passt er sie in seiner Geschichte immer wieder den eigenen Bedürfnissen an. Dies gilt nicht zuletzt in Bezug auf den Bergbau. Er diente zwar dem Fortschritt der Menschen durch die Nutzbarmachung von mineralischen Ressourcen. Aber diese Entwicklung hatte auch massive, zum Teil zerstörerische Auswirkungen auf Umwelt und Menschheit. Der DDR-Künstler Willi Sitte (1921-2013) thematisierte dies in seinem Gemälde „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geliehen“. Und anhand dieses Werks wird auch deutlich, warum zu den Beständen der Musealen Sammlungen des Deutschen Bergbau-Museums Bochum auch Kunstwerke wie Gemälde gehören.