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Objekt des Monats

Im Forschungsprojekt „montan.dok 21“ wird die Geschichte der Musealen Sammlungen des Montanhistorischen Dokumentationszentrums (montan.dok) weiter aufbereitet, Bestände werden erfasst und analysiert. Die Vielfalt des materiellen Bergbauerbes in unseren Sammlungen reicht dabei von der Großmaschine über die Barbarastatue, vom Firmenprospekt bis hin zur Taschenuhr als Jubiläumsgabe. Montangeschichte erzählen alle Objekte auf unterschiedliche Art und Weise.

 

Das „Objekt des Monats“ ist unser Schaufenster in diese Sammlungs- und Objektforschung. Hier beschäftigen sich die im Projekt tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler exemplarisch mit Objekten, die verschiedene Materialitäten, Branchen oder Epochen der Montangeschichte abdecken. Gleichzeitig gewähren sie damit einen Einblick in die verschiedenen Bestände des montan.dok – in das Bergbau-Archiv Bochum, die Bibliothek/Fotothek und die Musealen Sammlungen.

Silvester und der Bergbau

Im Allgemeinen verbindet sich mit dem Wort Silvester die Bezeichnung für den letzten Tag eines jeden Jahres, also den 31. Dezember. Sie geht dabei auf den Todestag des Papstes Silvester I. zurück, der von 314 bis zu seinem Tod 335 n. Chr. Bischof von Rom war. Besagter Silvester gilt heute als Patron der Haustiere, für eine gute Futterernte und letztlich auch für ein gutes neues Jahr. Und natürlich haben auch die Bergleute traditionell den Jahreswechsel gefeiert. Doch es gibt auch eine andere Bedeutung des Begriffes Silvester für den Bergbau, nämlich als Inbegriff eines inzwischen historisch gewordenen Verfahrens der Wiederbelebung bzw. der Reanimation.

Die „Ortsveränderliche“ auf Reisen

Passend zum Ferienmonat August ist das Objekt des Monats eines auf Reisen: Eine Sonderausstellung im Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg zur 250-jährigen Geschichte des Erzbergbaus in Freiberg zeigt aktuell auch ein Objekt aus den Musealen Sammlungen des Montanhistorischen Dokumentationszentrums (montan.dok) beim Deutschen Bergbau-Museum Bochum: Brendels ortsveränderliche Dampfmaschine von 1807.

Zur Erinnerung ein Bergmann aus Terrakotta

1971 reiste ein Belegschaftsmitglied der Gewerkschaft Auguste Victoria mit einer Grubenlampe im Gepäck nach Japan. Zurück nach Marl brachte er eine Terrakottafigur, die Darstellung eines japanischen Bergmanns.

Meteorit und Mondgestein

Noch heute fasziniert die Menschen die erste Mondlandung am 20. Juli 1969. Die Geschichten um die weithin bekannten und gerade auch um die bisher im Verborgenen gebliebenen Figuren, die diese außergewöhnliche Leistung ermöglichten, werden gerne erzählt. Die Mitarbeitenden im damaligen Bergbau-Museum Bochum zeigten ebenfalls großes Interesse an diesem Ereignis, ganz aus einer „bergmännischen“ Perspektive heraus.

Bergbaugeschichte zum Nachschlagen: Heinrich Veiths Deutsches Bergwörterbuch

Die Fachsprache des Bergbaus verfügt über ein großes und für den Laien schwer verständliches Vokabular. Das war im 19. Jahrhundert nicht anders als heute. Der Jurist Heinrich Veith († 1877) veröffentlichte in den Jahren 1870/71 ein Bergwörterbuch in zwei Bänden, um dieser Situation abzuhelfen. Das Nachschlagewerk liefert Definitionen und Belegstellen aus der Fachliteratur zu allen gebräuchlichen Bergbaubegriffen. Es enthält ältere Bedeutungsschichten der Bergbausprache ebenso wie Ausdrücke für seinerzeit neue Entwicklungen. Letztere wurden für Veith im Rahmen des industriellen Aufschwungs in Deutschland ab Mitte des 19. Jahrhunderts spürbar.

Der Riesenammonit aus dem Hünxer Wald in Dinslaken

Im Januar 1964 wurden beim Abteufen des Schachtes 3 der Zeche Lohberg in Dinslaken im Hünxer Wald in einer Teufe von 118 Metern die versteinerten Überreste eines riesigen Ammoniten gefunden. Es handelte sich dabei um die Sedimentausfüllung der Kalkschale des Kopffüßers, einen so genannten Steinkern.

Zwei Sachsen im Deutschen Bergbau-Museum Bochum

Für Laien ungewöhnliche oder gar amüsant wirkende Bezeichnungen und Begrifflichkeiten sind im Bergbauzusammenhang nichts Ungewöhnliches. Bisweilen geben sie den Museumsmitarbeitenden aber einige Rätsel auf.

Das größte Modell der Welt

Die Modelle im Deutschen Bergbau-Museum Bochum (DBM) gehören seit jeher mit zu den stärksten Aufmerksamkeitsmagneten der Dauerausstellung. Sie zeigen Bergbaumaschinen und Zechenanlagen in Miniaturform und erregen in verlässlicher Weise das Interesse von Besucherinnen und Besuchern. Ein Prospekt aus dem Bergbau-Archiv Bochum der Modellbaufirma A. Schumann, zu deren Kunden auch das damalige Bergbau-Museum Bochum zählte, wirbt mit den außergewöhnlichen Dimensionen ihres neuesten Erzeugnisses. Das Werbematerial wirft ein Schlaglicht auf die Produktion und Vermarktung von Modellen Ende der 1920er-Jahre.

Bewahrung eines technischen Denkmals in Form eines Modells

In der Dauerausstellung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum (DBM) ist ein Modell der 1799 in Betrieb gesetzten Feuermaschine der Saline Königsborn in Unna (montan.dok 030390123000) im Rundgang „Steinkohle. Motor der Industrialisierung“ zu sehen. Es soll die Besucherinnen und Besucher vor allem auf den frühen Einsatz von Steinkohle in verschiedenen Gewerben seit dem ausgehenden Mittelalter hinweisen. Als das Modell 1949 in das damalige Bergbau-Museum Bochum kam, stand noch ein ganz anderer Gedanke dahinter.

Buy one, get one free! – Wundertüte Museumsdokumentation

Die Aufarbeitung historischer Objektbestände mitsamt ihrer überlieferten Dokumentation hält hin und wieder Überraschungen bereit, welche die Sammlungsmitarbeitenden mit mehr Fragen zurücklassen als sie zu Beginn an ein Objekt stellten. Ein Tafelbild der Heiligen Barbara reihte sich, ganz ohne himmlisches Zutun, im Zuge der Re-Inventarisierung der Gemäldesammlung in die musealen Kuriositäten ein und gibt noch dazu Einblicke in vergangene Arbeitsweisen und Schwerpunkte in der Dokumentation der Musealen Sammlungen des Deutschen Bergbau-Museums Bochum (DBM).