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Objekt des Monats

Im Forschungsprojekt „montan.dok 21“ wird die Geschichte der Musealen Sammlungen des Montanhistorischen Dokumentationszentrums (montan.dok) weiter aufbereitet, Bestände werden erfasst und analysiert. Die Vielfalt des materiellen Bergbauerbes in unseren Sammlungen reicht dabei von der Großmaschine über die Barbarastatue, vom Firmenprospekt bis hin zur Taschenuhr als Jubiläumsgabe. Montangeschichte erzählen alle Objekte auf unterschiedliche Art und Weise.

 

Das „Objekt des Monats“ ist unser Schaufenster in diese Sammlungs- und Objektforschung. Hier beschäftigen sich die im Projekt tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler exemplarisch mit Objekten, die verschiedene Materialitäten, Branchen oder Epochen der Montangeschichte abdecken. Gleichzeitig gewähren sie damit einen Einblick in die verschiedenen Bestände des montan.dok – in das Bergbau-Archiv Bochum, die Bibliothek/Fotothek und die Musealen Sammlungen.

Die Liste als Schlüssel zur Erinnerung

Eine Liste bringt Ordnung ins Chaos und ist als Gedächtnisstütze unverzichtbar. Im Deutschen Bergbau-Museum Bochum gibt es selbstverständlich praktische Listen wie Eingangsbücher für Museumsobjekte – aber wofür sind Aufzählungen über diesen konkreten Nutzen hinaus zu gebrauchen? Mehr über praktische Listen, eine literarische Liste in Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ und die Liste als Ausdruck persönlicher Erinnerungen findet sich im Artikel zum aktuellen Objekt des Monats.

Der Schwanzhund: Eine besondere Stiftung für das damalige Bergbau-Museum Bochum

Noch heute ist nicht endgültig geklärt, woher der Begriff Hund bzw. Hunt oder Hunte für ein Gefäß mit zwei Räderpaaren ungleicher Größe stammt. Die Bezeichnung für das seit dem 16. Jahrhundert im Bergbau belegte Fördermittel könnte auf das slowakische Wort hyntow für Wagen zurückgehen oder ist doch einfach mit dem Tier selbst in Verbindung zu bringen.

Ein Streikgedicht von Heinrich Kämpchen zur Praxis des Wagennullens

Sie brachte wohl so manches Fass zum Überlaufen: Die Praxis des Wagennullens wurde im Steinkohlenbergbau von der Mitte des 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts angewandt, um die Arbeiter zur Förderung möglichst reiner Kohle anzuhalten. In einem Gedicht wandte sich Heinrich Kämpchen (1847-1912), Bergmann und Arbeiterdichter, mit einer eindeutigen Botschaft an die mittlere Führungsebene. Man solle nur mit dem „Nullen“ so weiter machen, man werde dann schon sehen, was man davon habe. Ein Streik lag in der Luft.

Der „unübertroffene“ Abbauhammer – Werbung und Technologiewandel im deutschen Bergbau der 1920er Jahre

„Probier’s mal hiermit!“ scheint der Bergmann auf der Anzeige für Abbauhämmer der Firma Korfmann seinem schwitzenden Kollegen zu raten. Die Botschaft in der Werbung ist eindeutig: Der Abbauhammer sei gegenüber der Konkurrenz „unübertroffen“ und stelle für die Gewinnungsarbeit eine erhebliche Erleichterung dar. Das aktuelle Objekt des Monats ist der Ausgangspunkt für einige Beobachtungen zum Umgang mit dem Technologiewandel in der Werbung und seinen Auswirkungen auf die Bergleute während der 1920er-Jahre.

Was ist ein Bergbau-Archiv?

Sind das (nur) alte Akten oder ist das schon ein Archiv? Die Definition des Archivs ist ein kontroverses Thema und das nicht nur im Arbeitsalltag der Archivare. Das Foto für das Objekt des Monats zeigt das Bergbau-Archiv des Initiativkreises Bergwerk Consolidation und wird hier zum Anlass für eine pragmatische Begriffsklärung genommen.

Die fabelhafte Welt des Georg Agricola – Von Tieren und Berggeistern unter Tage

Das Objekt des Monats ist eine wenig beachtete Ergänzung zur Schrift „Zwölf Bücher über das Berg- und Hüttenwesen“ von Georg Agricola. Darin beschäftigt sich der Vater der Mineralogie und Begründer der Montanwissenschaften unter dem Titel „Die Lebewesen unter Tage“ mit einem für den Bergbau etwas entlegenen Thema: Vom Maulwurf bis zum Berggeist werden viele bemerkenswerte Wesen unter der Erde geschildert.

Die Kumpel-Prise

Zwei Bergleute machen eine Pause, hocken sich zwischen Grubenstempeln in eine Ecke und genehmigen sich eine Prise Schnupftabak. Dieses Motiv auf einer Schnupftabakflasche der Firma Pöschl zeigt eine im Bergbau geläufige Szene. Wegen der Gefahr von Grubengasexplosionen ist das Rauchen unter Tage streng verboten. Bei den Prisen handelt es sich um rauchlose Tabakprodukte, die in Pulverform von dem Handrücken in die Nase gezogen werden.