Rheinhauser Bergbausammlung
Ehemalige Bergleute der Zechen Mevissen, Diergardt und Rheinpreußen gründeten 1983 ein Museum zur Geschichte des Bergbaus am linken Niederrhein. Der schwierige Abbau der wertvollen Anthrazitkohle, die in nur geringen Mächtigkeiten und oft steiler Lagerung vorkommt, spiegelt sich in der Ausstellung ebenso, wie das alltägliche Leben jenseits der Zeche. Interessant ist die Sammlung vor allem in ihren alltagsgeschichtlichen Bezügen. So finden sich neben Erinnerungsstücken wie etwa Hauerbriefen, Jubiläumsuhren und Ersatzgeld für Kriegsgefangene des Ersten Weltkriegs auch zahlreiche Gegenstände mit Gebrauchsspuren, darunter Kaffeepullen, Dubbeldosen oder mit Nägeln versehene Herrenschuhe als Notbehelf unter Tage. Ein Paar Sandalen aus den späten 1940er oder frühen 1950er Jahren wurde aus Gurtbandresten zusammengeschustert. Von der Freizeit der Bergleute erzählen eine kleine Sammlung von Sportpokalen oder eine Klarinette, die ihr früherer Besitzer in einer Bergmannskapelle gespielt hat. Besonderen Stellenwert haben die zahlreichen im Eigenbau gefertigten funktionstüchtigen Modelle. Unter den auf dem Freigelände aufgestellten Objekten finden sich ein Kohlenhobel und ein Abteufkübel. Eine Seilscheibe und eine Grubenlok der Zeche Mevissen sind auf dem ehemaligen Gelände der Zeche, heute ein Gewerbegebiet, aufgestellt.
- Kontakt
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Wilfried Brücksken
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+49 2065 62959
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wilfried-bruecksken [at] t-online.de
- Träger
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Rheinhauser Bergbausammlung e.V.
- Literatur
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Grütter, Heinrich Theodor (Hrsg.): Museumshandbuch Ruhrgebiet. Kunst, Kultur und Geschichte, Essen 2003, S. 158.
Engel, Frank/Thörner, Ilka: Ausstellung Kohle - eine Kleine Duisburger Bergbaugeschichte, Begleitband zur Ausstellung im Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg vom 19. März bis 1. Oktober 2000, Duisburg 2000.
Hörning, Wilhelm: Der Steinkohlenbergbau im Rheinhauser Raum. Aus der Geschichte von Diergardt-Mevissen 1910-1973, o.O., 1983.