Bochum , Nordrhein-Westfalen

Deutsches Bergbau-Museum Bochum

Gründungsdatum
1930

Mit der Gründung des Deutschen Bergbau-Museums 1930 war seine künftige Bedeutung als weltweit führendes Museum und bedeutende Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Bergbaugeschichte kaum abzusehen. Unmittelbares Vorbild war die Eröffnung des Anschauungsbergwerks im Deutschen Museum München fünf Jahre zuvor, doch gehen die Wurzeln der Sammlungen bis weit ins 19. Jahrhundert zurück. Das neue Museum übernahm die technischen und geologischen Lehrsammlungen der 1864 gegründeten Westfälischen Berggewerkschaftskasse und seiner Bergschule, die das Profil der Ausstellungen als technische Leistungsschau des Steinkohlenbergbaus an der Ruhr für lange Zeit festschrieben. Noch in den 1930er Jahren entstanden unter den Museumshallen ein bergmännisch aufgefahrenes Anschauungsbergwerk und, nach den Plänen des renommierten Industriearchitekten Fritz Schupp, ein repräsentativer Museumsneubau. 1973 wurde das Wahrzeichen des Museums, das Fördergerüst der früheren Dortmunder Zeche Germania, über den Ausstellungshallen aufgestellt.

 

Heute decken Ausstellungen und Sammlungen das gesamte Spektrum vom Steinkohlen- über den Erz- und Kali- bis hin zum Braunkohlenbergbau ab. Weitere Sammlungsbereiche betreffen die Geologie des Karbons sowie auch die Weiterverarbeitung der Kohle. Im planmäßig auf eine Gesamtlänge von 2500 Metern erweiterten Anschauungsbergwerk steht der mechanisierte Steinkohlenbergbau des 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt. Zu sehen ist hier neben einem Hobelstreb auch ein moderner Walzenstreb mit Schreitausbau, dessen Kohlenstoß nach dem Vorbild des saarländischen Bergwerks Ensdorf modelliert wurde. 1977 wurde das Deutsche Bergbau-Museum Bochum von der Bund-Länder-Kommission (BLK) als Forschungsmuseum anerkannt und in die gemeinsame Forschungsförderung durch Bund und Länder aufgenommen. Es gehört seither zu den Instituten der „Blauen Liste“, heute Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. (WGL) auch „Leibniz Gemeinschaft“ genannt. Zu den forschenden Bereichen des Deutschen Bergbau-Museums Bochum gehören heute: Archäometallurgie, Bergbaugeschichte, Materialkunde, Montanarchäologie und das Montanhistorische Dokumentationszentrum (montan.dok).

 

Das Montanhistorische Dokumentationszentrum – kurz montan.dok – am Deutschen Bergbau-Museum Bochum (DBM) vereint seit 2001 die musealen Objektsammlungen, die schriftlichen Quellen des 1969 gegründeten Bergbau-Archivs Bochum sowie die Bestände der Bibliothek und Fotothek. Die musealen Objektsammlungen gehen in ihrer Genese zum Teil bis in das 19. Jahrhundert zurück. Auf der Grundlage eines kulturwissenschaftlichen Sammlungskonzepts reichen sie von technischen Großgeräten und Arbeitsmaterialen über bergbauliche Uniformen bis hin zu Münzen und Briefmarken mit bergbaulicher Thematik. Insgesamt beläuft sich deren Anzahl auf rund 350000 Objekte. Das Bergbau-Archiv Bochum ist das zentrale Branchenarchiv für den Bergbau in der Bundesrepublik Deutschland. Hier wird mit über 330 Beständen, 33 archivischen Spezialsammlungen und einer Belegfläche von rund 6,5 Regalkilometern ein einzigartiger Bestand bewahrt. Die Bibliothek beinhaltet ca. 85 000 Bände mit vorrangig bergbaulicher Thematik. Der Bibliothek angeschlossen ist eine Fotothek mit ca. 150 000 Aufnahmen. In allen drei Bereichen sichern und erschließen Mitarbeitende kontinuierlich montanhistorische Quellen.

 

Das montan.dok ist damit nicht nur das Gedächtnis des Bergbaus, sondern auch der bedeutendste Standort zur sammlungsbezogenen Montanforschung, auf den nationale und internationale Forscher zugreifen. Seine gut ausgebaute Forschungsinfrastruktur trägt daher maßgeblich dazu bei, den Auftrag des DBM als Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft zu erfüllen.

 

 

Objekt-Link
http://www.montandok.de/

Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum
http://www.bergbaumuseum.de

Kontakt
Michael Farrenkopf
+49 234 5877-154
michael.farrenkopf [at] bergbaumuseum.de

Träger
DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH

Literatur

Farrenkopf, Michael/ Kretschmann, Jürgen (Hrsg.): Das Wissensrevier. 150 Jahre Westfälische Berggewerkschaftskasse/DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung, Bochum 2014.

Moitra, Stefan: Das Wissensrevier. 150 Jahre Bergbauforschung und Ausbildung bei der Westfälischen Berggewerkschaftskasse/ DMT-Gesellschaft für Lehre und Forschung. Die Geschichte einer Institution, Bochum 2014.

Farrenkopf, Michael u. a. (Hrsg.): Glück auf! Ruhrgebiet . Der Steinkohlenbergbau nach 1945, Katalog der Ausstellung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum vom 6. Dezember 2009 bis 2. Mai 2010, Bochum 2009.

Ganzelewski, Michael/Kirnbauer, Thomas/ Müller, Siegfried/Slotta, Rainer: Karbon-Kreide-Diskordanz im Geologischen Garten Bochum und Deutsches Bergbau-Museum, in: Kirnbauer, Thomas (Hrsg.): Geologische Exkursionen im Nationalen GeoPark Ruhrgebiet, Essen 2008, S. 93-136.

Farrenkopf, Michael u. a.: Courières 1906. Eine Katastrophe in Europa. Explosionsrisiko und Solidarität im Bergbau, Führer und Katalog zur Ausstellung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, des Instituts für Stadtgeschichte Gelsenkirchen und des Stadtarchivs Herne, Bochum 2006.

Slotta, Rainer (Hrsg.): 75 Jahre Deutsches Bergbau-Museum Bochum 1930 bis 2005. Vom Wachsen und Werden eines Museums, 2 Bde., Bochum 2005.

Slotta, Rainer: Deutsche Bergbaufahnen, Bochum 2000.

Slotta, Rainer u. a.: Ein fein bergmannig Porcelan. Abbilder vom Bergbau in "weißem Gold", Katalog der Ausstellung im Deutschen Bergbau-Museum Bochum vom 27. Juni bis 26. September 1999, Essen 1999.

Slotta, Rainer (Hrsg.): Meisterwerke bergbaulicher Kunst vom 13. bis 19. Jahrhundert, Katalog zur Ausstellung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum und des Kreises Unna auf Schloß Cappenberg vom 6. September bis 4. November 1990, Bochum 1990.

Geologisches Institut der Westfälischen Berggewerkschaftskasse (Hrsg.): Aus dem Geologischen Museum des Ruhrbergbaues zu Bochum, Herne 3. Auflage 1967.

Außenansicht des Deutschen Bergbau-Museums Bochum Foto: Karlheinz Jardner
Das Anschauungsbergwerk im Deutschen Bergbau-Museum Bochum Foto: Karlheinz Jardner
Doppelwalzenlader im Anschauungsbergwerk des Deutschen Bergbau-Museums Bochum Foto: DBM/montan.dok
Aktenmagazin des Bergbau-Archivs Bochum Foto: Helena Grebe
Gemäldedepot der Musealen Sammlungen Foto: Helena Grebe

51.4892, 7.2172

Object groups according to relevance

An overview of all object groups can be found here.

These are written records (files, books, company brochures etc.), which are found in practically all the recorded collections and museums, alongside the objects kept there.

Uniforms worn by mining officials and miners on festive and formal occasions.

Art pieces usually made in series, and defined by a more or less clear utility value

Alongside sculptures, the range of mining-related artworks particularly includes paintings, especially portraits and depictions of mines. A significant portion of these are naïve paintings created by amateur artists, frequently former miners who use this medium to describe their day-to-day work and leisure time.

As lifelike, scaled-down replicas, models are used to explain the functional methods of technical plant and machinery.

Diorama, a plastic, painted rendering usually assembled within a display case and used as a teaching aid. (following: dtv-Brockhaus-Lexikon, 1986)

Objects in the areas of geology, mineralogy and palaeontology, frequently used to document the structure of various deposits

Image, film and audio material particularly containing historical images of collieries and audio-visual documentation of underground mining work.

Miner’s lamps, a collective term used in mining for all lighting equipment used underground. (following: Das kleine Bergbaulexikon, [The small mining glossary], 1998)

Equipment for accidents and incidents, particularly firefighting appliances and mine rescue equipment.

This object group encompasses mining-related map materials, including maps showing colliery sites or graphical representations based on surveys performed above and below ground, known as Grubenrisse [mine layouts].

The term for the geodetic survey of the mining claim performed by mining surveyors

Markscheide is the word for the lateral boundary line of a mining claim, and which is determined by a line to the earth’s surface, and which continues as an imaginary plane to the centre-point of the earth. (following: Das kleine Bergbaulexikon [The small mining glossary], 1998)

Manriding, movement of people on foot while underground, using passenger trains, overhead monorails, floor conveyors, band conveyors or chairlifts. (following: Das kleine Bergbaulexikon [The small mining glossary], 1998)

Transportation encompasses all installations, systems and measures employed in the movement of mineral raw materials, the worthless debris, materials and individuals, and in powering such facilities. (following: Das kleine Bergbaulexikon [The small mining glossary], 1998)

Machines and accessories for making cylindrical cavities in the rock, for prospecting, extraction, alignment or lining work, or for preparing blasting work.

Blasting work, all the activities, with the exception of making blasting boreholes, that are necessary for blasting, meaning the forceful rupture and fragmentation of target objects through the application of explosives. (following: Das kleine Bergbaulexikon [The small mining glossary], 1998)

Tools used in mining work. In German-speaking countries, the miner's toolset is known as a "Gezähe". (following: Das kleine Bergbaulexikon [The small mining glossary], 1998)

Extraction, loosening of coal and other deposit content from the hard rock with the aid of the extraction procedure. (following: Das kleine Bergbaulexikon [The small mining glossary], 1998)

Objects, systems and support elements for keeping mining cavities open, also for face supports incl. walking props and for removing the lining.

Objects with a close connection to mining customs, miners’ associations as well as personal mementos

Constructing a horizontal or inclined tunnel

Meaning a miner's personal effects for use underground, and which do not directly serve as work tools. These might be the miner's lunch box or snuff pouch.

Facilities enabling communications to be relayed from aboveground to underground, and enabling people underground to communicate with one another

Compressed air and electricity are practically the only sources of energy suitable in underground mining. Compressed air is suitable for powering all machinery, while electricity is primarily used for rotationally powered machines. (following: Grothe, Lexikon des Bergbaues, [Mining Lexicon] 1962)

This is protective clothing designed to withstand the tough working conditions underground.

Mechanical installations and accessories (such as pipelines), which served to keep the mine dry, to collect water ingressing into the mine, and, if required to purify it and pump it away.

Sinking, constructing a mine opening such as a shaft, blind shaft, borehole or bunker using various techniques such as blasting or drilling large boreholes. (following: Das kleine Bergbaulexikon [The small mining glossary], 1998)

The purpose of mine ventilation is to allow people and animals in the mine to breathe, and to supply the air needed to fuel the miner's lamp, and to thin and dissipate the stale or toxic air and firedamp that accumulates in the mine, until it has been rendered harmless. (following: Grothe, Lexikon des Bergbaues, [Mining Lexicon] 1962)

Machines and accessories for drilling down form aboveground, whether to exploit raw materials such as crude oil and natural gas, or for geological research work; usually deep boring applying the rotary method. Also includes shallow wells usually with mobile drilling rigs, in which the drilling depth ranges between just a few metres up to several hundred.