Städtisches Museum Saarlouis
Die Wurzeln der ehemaligen Festungsstadt Saarlouis liegen, anders als die vieler anderer Orte im Saarland, nicht im Bergbau. Doch war der seit dem 18. Jahrhundert im benachbarten Ensdorfer Grubenfeld betriebene Bergbau ein die Stadtgeschichte prägender Faktor. 1754 ging der bäuerliche Kleinbergbau in den Besitz des Staates über, der die Förderung für sich als neue Einnahmequelle entdeckte. Im Jahr 1838 stand mit dem Ensdorfer Stollen eine Verbindung zur Verfügung, mit der die in Schwalbach geförderte Kohle zum Weitertransport an die Saar gebracht wurde. Das Abteufen weiterer Schächte führte zu einer Ausbeutung des Grubenfeldes im industriellen Ausmaß. Kurz nach dem Bau des Duhamelschachts 1913 als neuem Förderschacht beschäftigten die Ensdorfer Gruben über 2000 Bergleute. Nach dem Zweiten Weltkrieg 1953 unter französisch-deutscher Verwaltung fasste man 1955 die Gruben Griesborn und Duhamel unter dem Namen Grube Ensdorf zusammen. Aus der Zusammenlegung der Gruben Ensdorf und Warndt/Luisenthal entstand 2004 das Bergwerk Saar, das 2012 als letztes saarländisches Bergwerk stillgelegt wurde.
Das Stadtmuseum hat das Thema Bergbau 1979 über den Ankauf der Privatsammlung von Karl Grewenig aufgegriffen. Ihren Kern bilden 268 Grubenlampen ergänzt durch bergmännische Arbeitsgeräte, Bergmannstöcke, Markscheide-, Rettungs- und Wetterprüfgeräte, Vermessungsinstrumente sowie verschiedene Dekorationsobjekte und Zubehörteile. Die Sammlung deckt sowohl räumlich wie zeitlich die gesamte Bergbaugeschichte ab, hat jedoch keinen direkten Bezug zum lokalen Bergbau. Ein besonderes Objekt ist eine Grubenlampe, die sich der Bergmann Josef Stein aus Lisdorf bei Saarlouis 1920 vergolden ließ, weil sie ihm nach einem Grubenunglück das Leben gerettet hat.
- Kontakt
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Benedikt Loew
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+49 6831 128896
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loew [at] saarlouis.de
- Träger
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Stadt Saarlouis
- Literatur
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Saarbergwerke Aktiengesellschaft (Hrsg.): 250 Jahre Bergbau im Grubenfeld Ensdorf, Saarbrücken 1980.