Grubenwehr-Museum Zeche Westfalen 1
Um 1900 begannen in einer durchweg landwirtschaftlich geprägten Umgebung die Erkundungsarbeiten für die nordöstlichste Zeche des Ruhrgebiets. Unter der Leitung der 1902 gegründeten Bergwerksgesellschaft Westfalen wurde ab 1907 eine Doppelschachtanlage errichtet, die 1912 zusammen mit einer Kokerei in Betrieb ging. In den 1930er Jahren kamen weitere Schächte hinzu, der letzte von ihnen, Schacht VII, erreichte 1981 eine Teufe von 1.330 Metern. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte auf der Zeche eine durchgreifende Mechanisierung ein. So errichtete man 1952 einen ersten Hobelbetrieb, 1963 kam ein hydraulischer Streb mit Schreitausbau hinzu und in den 1970ern setzte man erstmals große Doppelwalzenlader ein, um die mehrere Meter mächtigen Flöze abzubauen. Die Stilllegung der Zeche erfolgte im Jahr 1999. Heute werden die Übertageanlagen durch eine Projektgesellschaft vermietet und als Gewerbeparkpark genutzt.
Das kurz nach Betriebsende gegründete Museum befindet sich in den Räumen der ehemaligen Grubenwehr. Im Mittelpunkt steht hier eine 300 Meter lange Übungsstrecke, an der sich der Ablauf der für die Mitglieder notwendigen Trainingseinheiten nachvollziehen lässt. In weiteren Ausstellungsräumen sind Fotografien aus der Geschichte der Zeche Westfalen zu sehen. Auf einem Freigelände schräg gegenüber der Lohnhalle ist zudem ein gewaltiger, ca. 15 Meter langer Walzenlader der Firma Eickhoff aufgestellt, der beim Abbau der bis zu fünf Metern mächtigen Flöze zum Einsatz kam.
- Träger
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Bergbautraditionsverein Ahlen e.V.
- Literatur
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Glückauf-Stiftung (Hrsg.): Zeche Westfalen. Ein Jahrhundert Steinkohlenbergbau in Ahlen, Essen 2000.
Schiller-Mertens, Anke: Frauen vor Ort. Lebenserfahrung von Bergarbeiterfrauen. Bilder und Texte aus der Kolonie der Zeche Westfalen in Ahlen, Essen 1990.
Rennspiess, Uwe: "Jenseits der Bahn". Geschichte der Ahlener Bergbaukolonie und der Zeche Westfalen, Essen 1989.