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St. Ingbert , Saarland

Besucherbergwerk Rischbachstollen e.V.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in St. Ingbert der erste Tiefbauschacht abgeteuft. Der Transport von Material und Kohle bewerkstelligte man dabei über einen Stollen mit seinen beiden Mundlöchern in Rischbach und Schnappach. Während die Fördergerüste sich auf der anderen Seite des Berges befanden, standen in St. Ingbert Kohlenwäsche, Sieberei und weitere Tagesanlagen. Die auf bayerischen Territorium gelegene Zeche zählte bald zu den größten und ertragreichsten des Landes. Nachdem die Lagerstätten erschöpft waren, wurde die Anlage 1959 endgültig stillgelegt. Von den Tagesanlagen sind das historische Zechenhaus, das als Vereinsheim dient, und der ca. 2.600 Meter lange Stollen besonders bemerkenswert. Der Stollen schließt mit einer Betonwand ab, hinter der sich der ehemalige Förderschacht befindet.

 

Seit 1990 macht der Verein Besucherbergwerk Rischbachstollen den Stollen im Rahmen einer Grubenfahrt wieder zugänglich und betreibt zugleich ein kleines Museum zum saarländischen Bergbau. Zahlreiche Objekte sind auf dem Freigelände aufgestellt, darunter eine Großbohrmaschine, eine Einschienenhängebahn, Ausbauschilde verschiedener Größen und eine Strebausrüstung der Grube Fischbach samt Walzenlader. Im Zechenhaus ist eine Fahne der Bergknappschaft St. Ingbert aus dem Jahr 1839 zu sehen, die als die älteste des Saarlandes gilt, in Vitrinen sind Lampen und verschiedene Bergbauandenken ausgestellt. Der Stollen, der mit einer Grubenbahn befahrbar ist, zeigt an verschiedenen Stationen Techniken des Bergbaus, darunter den Abbau mit einem Bohrhammer und die Sprengung.

 


Am Grubenstollen 11, 66386 St. Ingbert


Träger
Besucherbergwerk Rischbachstollen e.V.

Literatur

Slotta, Delf/Reinhardt, Thomas: Gruben und Bergbaulandschaften im Saarland. Letzte Seilfahrt – Fotografien von Fördertürmen, Bergehalden und Absinkweihern, Dillingen/Saar 2012, S. 136-145.

Wild, Heinz Walter: Schau- und Besucherbergwerke in Europa. Der Begleiter zu den schönsten Schau- und Besucherbergwerken, Haltern 1998, S. 98 f.

Krick, Hans-Werner: Steinkohlengrube St. Ingbert - Musterbetrieb des bayerischen Staates, in: Ders. (Hrsg.): Grubenstandort Saarpfalz. Das übersehene Saarrevier, St. Ingbert 1995, S. 37-73.

Ruth, Karl Heinz: Grube St. Ingbert, in: Stollen und Schächte im Steinkohlenbergbau an der Saar 17, 1994/1995 (= Beilage zur Konzernzeitschrift Saarberg 3, 1994; 1, 1995).

49.285688, 7.098446